Mit dem Rückgang zeigt der Markt, dass die Handelsregeln weiterhin intakt sind. Die US Börsen reagieren mit einem Tag Verzögerung auf die Warnsignale vom Freitag (Underperformance der Technologiewerte).
So geht es weiter:
Weil die DAX Indikatoren anhaltende Umschichtungen in Richtung der Sicherheitsinvestments signalisieren – das verstärkte sich nach dem Rückgang am Nachmittag noch – erscheint es gut möglich, dass der DAX an der 6.150 Punkte-Hürde scheitert.
Intraday entstand ein Doppeltop, das wegen des Rückschlags mit einem Verkaufsignal abgeschlossen wurde.
Mike says
Positive Nachrichten an allen ecken und enden!
Wer auf fallende Kurse setzt , dem kann langsam die Lust vergehen.
Der Dax steigt und steigt …
Gesunde Aufwätsbewegung ohne euphorie…
Wann soll damit schluss sein …
Jetzt sinkt auch noch der Ölpreis …
An alle shortis , geht lieber long …
U.M. says
Wenn ich daran denke, dass die Dax Short Zertifikate WKN 846900 jetzt noch zu rund 3€ gehandelt werden (selber zum Glück keine im Depot)… klar irgendwann mal wird der Dax runterkommen… aber jetzt sieht es beim besten Willen nicht so aus…
rob68 says
Hallo Herr Schmidt,
wir hatten uns am 15.03.06 ja schon mal über die short-Position unterhalten, die Sie seit Dax 5750 aufgebaut und mittlerweile auf – ich glaube 2500 Stück – ausgebaut haben. Damals hatten Sie auf das Kursziel 6350 sehr belustigt reagiert, da 6350 10 Punkte über dem KO liegen. Damals fragte ich Sie nach einem Stop Loss. Wie denken Sie heute – rund zwei Monate später – darüber?
Gruß, rob68
XXL DAX says
Der Dax oder vielleicht auch Dow & Co. sind geschraubt – wieviel Geld habe ich schon verloren, als die Verkaufssignale und das Bauchgefühl mehrere Male hintereinander mit steigenden Kursen überrumpelt worden sind. Immer war etwas faul – immer hat mein Geld (oder die knock-outs) nicht so lange ausgereicht als das ich diese Phase hätte aussitzen können – immer war zwar mein Geld nicht weg sonder es hatte danach nur ein anderer. Und da ist sie wieder, diese Situation man könnte fest an diese Abwärtsbewegung glauben oder wenigstens einen richtigen Rutsch – aber was kommt sind blöde Intraday-Zacken nach unten, während der DAx zackt, weiss man nicht ist es der Anfang vom Rutsch oder der Anfang vom Run. Ich bin weder long noch short – diese Zeit muss man sich nehmen, gar nichts tun – einfach zuschauen – auf Klärung warten.
M.B. says
Die Indikatoren, die Herr Schmidt verwendet zeigen schon seit längerem, dass der Aufwärtstrend eine baldige Pause einlegen wird.
Das Problem bei den Indikatoren ist nur, dass man zwar frühzeitig erkennt, dass der Markt in absehbarer Zeit drehen wird, den genauen Zeitpunkt aber nicht vorhersehen kann. Auch wenn der Markt Anzeichen gibt, dass er bald drehen kann, kaufen viele Anleger munter weiter.
Ich persönlich warte lieber ab, bis der Markt tatsächlich den Aufwärtstrend bricht und gehe dann eine Shortposition ein. Für mich ist es einfach zu gefährlich schlauer als der Markt zu sein und zu versuchen, gegen ihn zu handeln und dabei Geld zu verlieren, obwohl man eigentlich „Recht hat“.
Ich verpasse vielleicht ein bis zwei Hundert Punkte, aber kann ruhig schlafen in dem Wissen, dass auch der Durchschnittsanleger bald mitkriegt, dass der Markt gedreht hat und dementstprechen die Kurse drücken wird.
rob68 says
Herr Schmidt,
nicht dass Sie mich falsch verstehen: Ich bin voll auf Ihrer Seite. Meiner Meinung nach ist eine ordentliche Korrektur schon seit einem Jahr fällig. Dennoch hangeln wir uns von Hoch zu Hoch in einem festen Aufwärtstrend. Mittlerweile sind wir wieder an der Unterkante des langfristigen Aufwärtstrends seit 1982 angekommen, den wir mitte 2002 nach unten durchbrochen hatten. Ein Rebreak wäre nochmals ausserordentlich bullish zu sehen. Ausserdem: Die normalerweise vorauslaufenden Nebenmärkte wie MDax und SDax brechen täglich alle Rekorde – und jeden Tag fragt man sich aufs neue: wie lange noch?
Sollte der Dax den Anstieg der Nebenmärkte einigermaßen nachvollziehen, kann sich wohl jeder selbst ausrechnen, wo wir in der nächsten Zeit stehen werden: Auf einem Alltimehigh.
P.T. says
Ich sage es auch schon seit langem.
Long bleiben und Stoploss großzügig nachziehen.
Selbst wenn Der DAX an einem Tag um 10% fallen würde und alle Stoploss ausgelöst würden, gibt man mit dieser Strategie nur einen relativ kleinen Teil der bedeutenden Gewinne ab, die sich auf der Longseite über die letzte Zeit angesammelt haben.
Grüße P.T.
Gert Schmidt says
Genau diese Outperformance der Nebenwerte bewerte ich als kritisch für die Aufwärtsbewegung. Dass MDAX und SDAX zulegten zeigen, dass die kleinen AGs erfolgreicher sind. Sie graben den großen Gesellschaften das Wasser ab, z.B. indem sie in den DAX aufsteigen und alte Konzerne verdrängen. Das ist ja auch ein Vorteil für den DAX: Er erhält stets „frisches Blut“, was ihn langfristig so interessant macht. Schwache Titel fallen heraus, starke kommen hinein.
Zurück zur Mechanik Nebenwerte vs. Blue Chips: Wenn die großen Gesellschaften weniger erfolgreich sind bzw. die Anleger ein geringeres Wachstumspotenzial unterstellen, könnte das ein Kennzeichen für künftig schwaches Wachstum bzw. Verluste sein.
Zuversicht treibt Kapital in Richtung Blue Chips aus der 1. Reihe.
Skepsis, bzw. vorweg genommener Kapitalabzug von gut informierten Marktteilnehmern lässt Nebenwerte erstarken – in der Endphase eines Aufschwungs.
Wenn man jetzt den jahrelangen Aufschwung der Nebenwerte sieht, die unendlich vielen Sub Indizes der Börsen, der Derivate Boom … all das sehe ich als Bestandteil einer Spekulationsblase.
Während früher das Geld in den Aktienindex floss, wird es heute viel breiter und bankenfreundlicher verteilt – und fehlt letztendlich an der Aktienbörse bei den Blue Chips …
was nun says
ich glaube, dass die bären so lange irren, bis wir wirklich einen neuen höchststand sehen werden. meine Einschätzung 10-12000 punkte. ich weiss dass diese behauptung sicherlich mutig ist, aber bis jetzt haben wir leider noch keine wirkliche Übertreibung gesehen, wo es sich wirklich lohnen würde, short zu gehen, und wirklich außerordentlich gut dabei abzuschneiden.
Jedoch wird eine solche aufwärtsbewegung sicherlich mit sehr viel höheher Volantilität zu buche schlagen, weil natürlich der Irrtum der Bären eben eine Voraussetzung ist, um ans ziel zu kommen.
Allerdings meine ich nicht, dass wir noch lange brauchen werden, sondern dass wir märz 2007 den Wendepunkt erst erwarten sollten. dann hillft uns ja auch eine Mwst Erhöhung und der Leitzins. Und wer würde bei 12000 Punkten nicht an Kasse machen denken.
lg
ladislaus
rob68 says
Merken Sie was?
Keiner der hier referierenden Akteure zieht es auch nur im geringsten in Betracht, short zu gehen. Vielleicht ist das genau das Signal, auf das wir alle warten!
Mike says
12000 Punkte im Dax?
Kommen da etwa Kommentare aus dem Biergarten ?Vorher geht Mars und Venus mit der Erde auf Kolisionskurs !
Zeit-Analyst says
Hallo zusammen!
@rob68
gut kombiniert…
@alle
Natürlich gibt es Manipulationen, sie sind Bestandteil des Spiels. Aber sind wir denn in der Situation, den Markt retten zu müssen?
M. E. sind es eher Auswüchse der Gier einiger Investoren.
Wenn Manipulationen in der richtigen Richtung geschehen, beschwert sich niemand – also liegen manche schief… daher weht der Wind!
Die Börse macht große Bewegungen in großen Zeiträumen. Am Ende solcher Trends verhält sie sich eben so wie zur Zeit. Das ist völlig natürlich. Dieses Marktverhalten hat aber ein Verfalldatum. Dann ändert sich die Trendrichtung. Ich denke, dass dieser Zeitpunkt nun gekommen ist.
Ein neuer Trend heisst: Kein kurzfristiger Crash mit anschließendem Übergang zur Tagesordnung, sondern Beginn einer langfristigen Abwärtsbewegung.
Ist der Anfang erst einmal gemacht,…
Irgendjemand hat den März 2007 ins Gespräch gebracht. Für mich ist es ein mögliches Zeitziel für das vorläufige Ende des jetzt beginnenden Abwärtstrends. Soviel zum Zeithorizont.
was nun says
nun für eine short position, für die sich alle „insider“ schon lange gefreut haben, wird wohl erst dann sinnvol, wenn auch der dow charttechnisch angreifbar wird. tut er wohl nicht, nach dem die geduldigen amis, sich auf den ausbruch so lange gefreut haben.
und selbst wenn dax underperformt, was man ihm ja gönnen soll, kann von einem nachhaltigen rückwärtsgang bei jetziger bewertung nicht ausgegangen werden.
wie gesagt, unter den umständen sind bären die dummen 🙂
gruß aus dem „biergarten“
ps. nur mal durchgerechnet, würde eine indexverdopplung mit derzeitigen gewinnwachstum etwa ein kgv von 22 bedeuten. erst dann kann man doch von übertreibung sprechen.. denn den normalzustand wird es wohl nie an der börse geben.
Gert Schmidt says
Das aktuelle Gewinnwachstum beträgt 12,6 Prozent und ist im Vergleich zu den Vorjahren ein niedriger Wert. 2003/2004 lag das Wachstum noch bei 25/30 Prozent.
Flacht die Gewinnkurve weiter ab, wäre sogar das KGV von 15 eine Übertreibung. Bericht vom 26.04.2006:
http://www.movingmarkets.de/trends/log/?p=829
Die Gewinnwachstumsraten kamen überwiegend aufgrund von Sparmaßnahmen zustande. Es lässt sich nicht ewig so fortführen, dass die Unternehmen zugunsten hoher Renditen an der Kostenschraube drehen.
Produktivitätsverbesserung ist nur dann sinnvoll, wenn am Ende des Schrumpfungsprozesses die Verkauszahlen steigen. Ob das möglich ist, bleibt offen. Angesichts der konsumhemmenden Zinsausgaben, hoher Staatsquote mit Abgabenbelastungen für Unternehmer und Verbraucher setze ich hinter die Perspektive von anhaltendem Wachstum ein großes Fragezeichen.
Ich bezweifle, dass die 11 – 13 Prozent Gewinnwachstum bis Ende 2007 durchgehalten werden. Hierin besteht der mögliche Irrtum, der Analysten und Anleger, die heute zu den Käufern gehören.
was nun says
Herr Schmidt, sicherlich ist dies ein mögliches Szenario, doch historisch gesehen gab es kaum übertreibungsphasen, wo das durchschnittskgv nur bei 15 lag. bitte um aufklärung, wenn ich mich irren sollte.
Zudem meine ich, genauso wie sie, dass die Wachstumsraten nicht mehr lange aufrechterhalten werden, nur eben bis frühjahr 2007 voraussichtlich zum letzen mal überraschend hohe. und eine gewisse zeit kann der Markt, wie wir schon zu oft in der Vergangenheit gesehen haben, die Realität verdrängen und eben auch „ungerecht“ hoch bewertet sein. dazu würde sich der Herbst sehr gut eignen.
es wäre nicht das erste mal
Gert Schmidt says
Es stimmt, dass das KGV von 15 nicht hoch ist, historisch gesehen. Aber die Börse erfindet sich jeden Tag neu. Es muss kein KGV über 20 geben, um eine Übertreibung zu diagnostizieren.
Gerade bei der Interpretation von Fundamentaldaten bin ich immer sehr vorsichtig. Die Maßstäbe ändern sich dynamisch mit der Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft.
An anderen Nebenschauplätzen der Börsen tummeln sich die Spekulanten. Rohstoffe, kleine AGs, Derivate. Das ist möglicherweise der Ersatz bzw. Stellvertreter für das hohe KGV des DAX
ichitaka says
Sehr interessant: „An anderen Nebenschauplätzen der Börsen tummeln sich die Spekulanten. Rohstoffe, kleine AGs, Derivate. Das ist möglicherweise der Ersatz bzw. Stellvertreter für das hohe KGV des DAX“
Eine wertvolle Erklärung.