Gestern ging eine Meldung über die Nachrichtenticker, die offenbar an der Börse noch nicht so richtig angekommen ist:
Essen, Pécs und Istanbul sollen 2006 zu „Europäischen Kulturhauptstädten 2010“ erklärt werden.
Kunstmarkt.com schreibt dazu:
Essen bewarb sich als Zentrum des Ruhrgebiets, das den Strukturwandel weg von einer Industrieregion vor allem mit Kultur geschafft hat. Kulturstaatsminister Bernd Neumann gratulierte dem Essener Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger zu dem Erfolg und hob die anschauliche Bewerbung hervor. Sie zeige, weit sich das Ruhrgebiet inzwischen von dem alten Klischee einer Industrieregion mit den sprichwörtlichen „rauchenden Schloten“ entfernt hat. Essen könne zu der europaweiten Debatte über den Strukturwandel alter Industrieregionen in Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche seine eigenen Erfahrungen beitragen.
Herzlichen Glückwunsch!
Die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes ist eng miteinander verknüpft. Wenn die Essener in einem wohlhabenden Staat jubeln, muß es für die Bewohner im südungarischen Pecs eine Sensation sein.
Nach dem Ende des Kriegs im benachbarten Kroatien konnte sich die Region bereits erholen. Die Kulturhauptstadt-Empfehlung dürfte die erfreuliche Entwicklung weiter beschleunigen.
Auf eine solche Verbesserung der Lebenssituation der Menschen setzt das Moving Markets Depot seit dem 05.10.2006, dem Tag des Milosevic-Sturzes. Von dem „Balkan-Basket“ ist der ungarische Mischkonzern „Konzum“ übrig geblieben. Er betreibt Warenhäuser, Baumärkte und verwaltet Immobilien.
Es erscheint angesichts der jüngsten Ereignisse gut möglich, dass sich die Aktie endgültig von ihrem Tal verabschiedet und kräftige Kurssteigerungen bevorstehen.
Bislang reagierte die Aktie nicht. Aber das könnte sich in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten schnell ändern, wenn Newstrader, Börsendienste und Vermögensverwalter das Potenzial des Titels entdecken.
Isabel says
LINZ in Österreich wird spätestens 2009 eben dem Litauischen Vilinius INTERNATIONAL ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. L09 wird eine neue Trendmarke. Linz muss eh was tun. Die hatten bis jetzt kein Kulturangebot. LINZ ist bis dato eine Industriestadt, die am Wochenende menschenleer ist. Ab Sommer 2006 bis 2010 werden Heissluftballons mit verschiedensten Werbungen in Österreich in die Luft gehen – das ist ein brandaktuelle Meldung aus Österreich. Meine Frage dazu: Ich hab zwar das Vorwissen, wie setze ich das in Aktien mit Gewinnsteigerung um? 😉
sorry für den kommentar says
interessiert keine sau was in linz los ist
Gert Schmidt says
Doch ist schon interessant – aber das ist eine Sache der Perspektive.
Wenn für den Tourismus im Linzer Raum etwas getan wird, könnte es Aktien von der „Hinterbank“ geben, also Titel aus der vierten und fünften Reihe, die davon profitieren.
Allerdings kenne ich mich zu wenig aus, ob es z.B. eine Hotelkette oder ein größeres Hotel gibt, das als Mini AG interessiert wird. Hier könnte der Blick in den Wiener unnotierten Markt / Freiverkehr helfen.
Möglicherweise über Valora Effekten oder Valora hat Kollegen in Österreich – Wien, die dafür Vorschläge unterbreiten können.
Isabel says
lieber gert schmidt,
titel aus der vierten und fünften reihe? was heisst das konkret? ist da die aktie am günstigsten zum einkaufen?
Gert Schmidt says
1. Reihe = Aktien der größten börsennotierten Unternehmen. Das ist beim Deutschen Aktienindex z.B. Siemens.
2. Reihe = Unternehmen mit mittlerer Größe
3. Reihe = Nebenwerte
ab 4. Reihe = in den Medien kaum oder nicht präsente Unternehmen ohne Bekanntheitsgrad oder mit regionalem Bezug, z.B. irgendein Linzer Hotel, das zufällig eine Aktiengesellschaft ist.
Solche Aktien bekommt man nicht günstiger. Aber weil sie nicht im Mittelpunkt des Zeitgeschehens stehen, ist bei sorgfältiger Recherche manche unentdeckte Perle zu finden. Wer Insiderinformationen hat, die bei Mini-AGs leichter zu beschaffen sind, kann dann im Vorfeld von besonderen Ereignissen, z.B. Luftballons für Linz ;-), einsammeln.
Isabel says
lieber gert schmidt,
das in linz sind 😉 😉 😉 grosse heissluftballons, keine luftballons 😉 😉 😉
*lach*
österreich ist nun mal zehn mal kleiner als deutschland. dafür können wir ösis bei krisen flexibler reagieren als deutschland es kann – das hat mir vor kurzem ein deutscher geschäftsmann gesagt.
jedenfalls danke ich dir für deine geduld, mir alles so genau zu erklären. puuh, der anfang meiner aktiengeschäfte kostet mich ein paar nerven mehr als sonst.
Gert Schmidt says
Allmählich entsteht hier ein kleines Netzwerk, in dem Du herzlich willkommen bist. Eine „Praktikantin“ bereitet zwar am Anfang etwas Mühe. Aber ich habe den Eindruck, dass wir von Deinen Fragen profitieren können.
Denn es ist gut möglich, dass langjährige Börsianer im Laufe der Zeit betriebsblind werden. Deine Fragen beleuchten das Thema von Grund auf neu.
Was von „alten Hasen“ als selbstverständlich angesehen wird, hinterfragst Du kritisch und lieferst neue Impulse. Sehr schön!
Bin gepannt, ob es diese kleine AG aus LINZ, die bisher niemand beachtet und vom Tourismus profitiert, wirklich gibt. Zufälle gibt es manchmal …