Dafür, dass der DAX heute mit 5.598 Punkten ein neues Zwischentief erreichte, waren die Umsätze niedrig – keine Spur von Panikverkäufen.
Das ist ein schlechtes Zeichen. Denn für eine Stabilisierung fehlt eine Kapitulation der Optimisten – ungefähr so, wie in Japan. Aber dazu waren die DAX Händler heute nicht bereit.
Es gab vereinzelte Gewinnmitnahmen bei den Trendsetter-Aktien und Umschichtungen in Richtung Sicherheit. Aber die Erkenntnis, dass der DAX gestern zum vierten Mal in einer Bullenfalle landete und daraus Konsequenzen zu ziehen seien, setzte sich noch nicht auf großer Basis durch.
Die DAX Indikatoren signalisieren, dass die Marktteilnehmer ihren Optimismus beibehielten. Sie gehen davon aus, dass sich der Index stabilisiert und seinen Anstieg in Richtung 5.800 Punkte fortsetzen wird.
Das ist angesichts der Lage in den USA – hier warten wir seit vier Tagen vergeblich auf eine Gegenbewegung nach oben – eine Spur zuviel Optimismus.
Als potenzieller Long Spekulant warte ich deshalb auf den möglichen Rutsch unter 5.600 Punkte.
Die Aktien der Dt. Telekom zeigen heute, was es heisst, einen niedrigen Beta Faktor zu haben: Sie profitieren von Kapital, das zuvor von anderen Aktien abgezogen wurde. Genau so hatte ich mir das antizyklische Investment vorgestellt.
Mercatorix says
Hallo Herr Schmitt,
ich habe mir gerade die aktuellen Beta-Faktor-Analysen angesehen.
Zunächst fällt mir auf, dass die Einstufungen geändert wurden. Vor einem Monat waren nur TUI und Dt. Post ein Sicherheitsinvestment, jetzt ist die Liste länger. In welchem Turnus ändern Sie die Zusammensetzung?
Dann fällt mir auf, dass (in der neuen Zusammensetzung) die Sicherheitsinvestments bei fallendem DAX zulegen können – in der Kurzfristbetrachtung, während spekulative Engagements eher geschlossen werden. Beides ist noch nicht dramatisch. Dennoch, wächst hier ein zartes Pflänzchen der Vorsicht und des Rückzugs?
Bei reiner Betrachtung des DAX kann ich mir einen Rücksetzer auf 5.500 sehr gut vorstellen.
Mercatorix
Gert Schmidt says
Es gab Anfang Februar die Unstellung von 2005er auf 2006er Gewinnschätzungen. Das wirkte sich hauptsächlich so aus.
Ansonsten kann sich die Zusammensetzung bei jeder Aktualisierung der Daten ändern, und zwar einmal im Monat, jeweils zum Monatsbeginn.
Ja, bei dem schwächeren DAX heute gab es offenbar ein paar Anleger, die Gelder in Sicherheit brachten – so wie Sie es beschreiben: zaghafte Vorsicht. Denn: Der Anstieg der Aktien mit niedrigem Beta Faktor war wenig dramatisch – fast noch innerhalb des zufallsbedingten „Rauschens“.
Für die erwartete „große Top Bildung“ in den nächsten Monaten rechne ich damit, dass Aktien mit niedrigem Beta Faktor entweder stark steigen werden (Insiderumschichtungen) oder in der Euphorie in den Keller gehen.