In unsicheren Zeiten sollen die Moving Markets Indikatoren dazu beitragen, mehr Klarheit über die weitere Entwicklung zu gewinnen.
Einer meiner Lieblingsindikatoren ist dabei die DAX A/D-Linie (die zurzeit keine Warnsignale liefert und eine Aufwärtsbewegung erlauben würde) und der Indikator Aktienvolumen, der Umsatz- und Kursentwicklung der 30 DAX Werte in einer Linie zusammenfasst.
Danach sieht es für das erwartete Szenario einer freundlichen Entwicklung des Deutschen Aktienindex entsprechend der Börsenprognose 2006 sehr gut aus:
Der Indikator fiel stärker als der DAX und ließ im kurz- und mittelfristigen Bereich eine negative Divergenz entstehen.
Interpretation: Die Überhitzung des Indikators von Anfang Januar mit hoher Investitionsquote wurde vollständig abgebaut.
Zusätzlich übertrieb der Indikator auf dem Weg nach unten, was signalisiert, dass die Marktteilnehmer ihre Investitionsquoten reduzierten.
Dadurch zeigt der Indikator Aktienvolumen eine große Portion Pessimismus an – ideal für eine Stabilisierung und Aufwärtsbewegung.
Für das Moving Markets Depot bedeutet das:
Die gekauften Aktien, insbesondere die DAX Werte, sind über Monate hinweg haltenswert.
In der Vergangenheit führten negative Divergenzen des Indikators Aktienvolumen regelmäßig zu steigenden Notierungen. Ein Beispiel dafür ist die Kursentwicklung von 2004:
Dargestellt ist die Kursentwicklung von Juni 2003 bis Juni 2004.
Jedesmal, wenn Aktienvolumen stärker als der DAX abtauchte, stabilisierte sich der Markt und startete eine Aufwärtsbewegung. Das dürfte auch auf die aktuelle Entwicklung zutreffen.
Dem gegenüber steht das Risiko schwacher US Aktienmärkte (Bericht vom 13.01.2006).
Deshalb ist es schwer zu sagen, wie sich der Aktienmarkt im kurzfristigen Bereich entwickeln wird. Wenn es schlecht läuft, reagiert der DAX wie 2004, als er vor seiner Rallye bis August abtauchte und dadurch seine Kaufsignale immer weiter verstärkte (Berichte vom 20.08.2004 und vom 06.08.2004).
Für spekulative Positionen aus dem Derivate-Bereich ist es deshalb noch zu früh. Die Laufzeitgrenzen und/oder knock out-Schwellen erhöhen die Risiken.
Aktien bleiben haltenswert – zumal dann, wenn sie aus Renditegesichtspunkten eine deutlich höhere Verzinsung als Staatsanleihen bieten.
ichitaka says
Ist das die erwartete Topbildung?
Gert Schmidt says
Ein ganz klares „Jein“.
Wir können Muster der Vergangenheit mit aktuellen Ereignissen vergleichen und dann die Wahrscheinlichkeit für eine Wiederholung einschätzen.
Nach den DAX Indikatoren sieht es gut aus – besser als im Frühjahr/Sommer 2004, als der DAX den Rückwärtsgang einlegte. Das gilt jedenfalls für die Indikatorensituation des DAX.
Für Dow Jones & Co gilt das nicht. Bei denen wäre eine Abwärtsbewegung wahrscheinlicher.
Von Mai/Juni 2005 bis Anfang Januar 2006 koppelte sich der DAX von der New Yorker Börse nach oben ab. Das weiterhin unterstellt, kann der DAX praktisch sofort weiter steigen.
Also: Der DAX auf sich allein gestellt hätte das Potenzial für weitere Gewinne. Zieht man jedoch die Leitbörse an der Wall Street hinzu – was stets ratsam ist und rund acht Monate von der Börse vernachlässigt wurde – sieht es nicht mehr so gut aus für den DAX.
Darf man nun die Outperformance und die mögliche schwache Wall Street vernachlässigen?
Wenn es nach den Beta Faktor Indikatoren geht: JA!
Denn dort ist ablesbar, dass risikoarme Investments gemieden werden und Trendsetter gefragt sind. Hier positionieren sich möglicherweise Insider für die nächste Aufwärtsbewegung des Marktes.
Daraus leite ich mehr Chancen als Risiken ab. Deshalb halte ich die Aktien ThyssenKrupp, TUI und Dt. Telekom weiterhin.
Die Aktien werden gehalten, weil es kaum eine andere Investmentalternative mit ähnlich hohen Renditen gibt.