Gründe für den Verkauf:
* Sicherstellung der kurzfristig erreichten Gewinne.
* Die Markttechnik verschlechterte sich in den vergangenen Minuten. Der Umverteilungsindex kletterte, was anzeigt, dass ein paar Marktteilnehmer damit begonnen haben, ihre Positionen neu zu ordnen. Das kann auf einen Rücksetzer hinweisen.
Wegen der etwas erhöhten Risiken erscheint es ratsam, die Hebelposition zu reduzieren und vorerst nur mit Aktien an der Aufwärtsbewegung teilzunehmen.
Der Neueinstieg mit einem DAX Zertifikat wird zu einem späteren Zeitpunkt geprüft.
JL says
Neues Experiment mit Derivaten 😉 :
Ziel 1: Gewinnmaximierung bei einer Fortsetzung des Aufwaertsschubs seit 6,430 bzw. eines Szenarios wie GS es ansprach Doppeltop oder besser Schulter-Kopf-Schulter Topbildung (7.040 war die erste Schulter).
Ziel 2: wenn stattdessen dass kommt was die ‚meisten‘ erwarten, d.h. zweite Welle nach unten mit zumindest Ziel 6.400 (oder sogar 6.200) geldneutral bei der Sache herauszukommen.
Vorgehen heute:
Kauf 1, Call OS: GS6A8J, Basis 7.200, 100.000 Stck, zu 0.058/Stck (Spread 0.02, d.h. 2000 Eur), Stichtag 11.4.07
Kauf 2, Short Mini, zur Absicherung: AA0F1S, 2.500 Stck, zu 4.51/Stck
Grundlage der Ueberlegung:
Guenstige OS mit hohem Hebel durch Minis mit niedrigerem Hebel absichern.
Szenario 1: es kommt die zweite Abwaertswelle. Pech gehabt mit den Call OS. Aber die Mini Shorts spielen das komplette Call OS Investment wieder ein, wenn der Dax von 6.670 Pktn ausgehend 230 Pkte faellt, d.h. ab 6.440. Das wuerde als Ziel schon passen fuer die Befuerworter der ‚zweiten‘ Abwaertswelle These. Also in dem Fall nichts gewonnen, nichts verloren.
Szenario 2: es kommt keine weitere Abwaertswelle sondern es geht stramm weiter hoch, sozusagen auf den ‚Kopf‘ der Topbildung zu. Pech gehabt mit den Mini Shorts (der Absicherung). Aber die Call OS spielen weit mehr ein als die niedriger gehebelten Mini Shorts verlieren. Geht es 200 Pkte aufwaerts, d.h. zu 6.870, dann stehen bei den Mini Shorts ein Verlust von 5T Eur, aber die Call OS muessten dann zwischen 10-19T Eur (je nachdem wie schnell es geht) mehr wert sein (dies habe ich diesmal nicht mit dem eher unzuverlaessigen OS Rechner geschaetzt, sondern auf Basis wie ein Call OS des gleichen Emittenten mit Basis 7.000 (d.h. 200 Pkte niedriger wie oben gewaehlter) heute bewertet wird (das waeren heute 19T Eur mehr als die investierten 5.8T Eur bei 100T Stck).
Hauptrisiko bei der Sache: eine sehr niedrig-volatile, lange Seitwaertsbewegung, wie mork sie anspricht. Dann bleibt der Kaufspread als Kosten stehen und der Zeitwertverlust nagt kraeftig an den OS.
So ich weiss nicht, ob ich das verstaendlich beschrieben habe, oder ob es ueberhaupt jemanden interessiert. Aber neben dem Basiswert finde ich auch die unzaehlige Auswahl an Derivaten interessant und bin mir sicher man kann dadurch nicht nur optimieren, sondern auch vernuenftig hedgen. ichitaka hedged sogar den hedge 😉 . Und: unser MP schrieb erst neulich, dass die Auswahl von OS im genauso viel Spass macht wie die Spekulation selber. Da die OS aber schwer durchschaubar sind, die Minis ganz einfach, habe ich nun wieder einen weit aus dem Geld OS genommen, und durch einen simplen Mini gehedged. Da die gaengigen OS Rechner jedes Mal andere Resultate ausspucken, mache ich auch dieses Mal wieder einen ‚real‘ trial. Das Experiment wird erstmal wie letztes Mal fuer eine Weile so laufen gelassen (mehrere Tage bis 2 Wochen). Unterschied zum letzten Mal ist einfach, SH, dass ich dieses Mal den OS hedge.
Hat jemand anderes hier sich schon Gedanken um Hebelung mit Risikominimierung anhand von Derivate-Kombinationen gemacht bzw Erfahrungen gesammelt?
Na denn, bin bis So. unterwegs, viel Erfolg weiterhin an Alle!
Dirk Pinamonti says
Nochmal zu den PUT-Optionsscheinen Maerz: die Umsaetze sind heute enorm, deutlich hoeher als die Calls, so hoch wie in der vergangenen Woche, doch jetzt bei steigendem Markt. Wie ist das zu interpretieren? Schmeissen die Anleger wertlose Papiere fort oder spekulieren sie auf einen Ruecksetzer bei 6.700?
U.M. says
@JL: Funktioniert mit denjenigen KO-Optionen, welche genügend „Reserve“ (K.O. Level) haben und keinen zeitlichen Verfall kennen. In stark volatilen Märkten, wo grössere Schwankungen innerhalb von wenigen Tagen vorkommen, eigentlich ideal. Mache das ähnlich…
Herbert says
Hallo JL,
diese Art von Hedging steht ganz oben auf meiner Hobbyliste. Inspirierend ist, wie Sie mit common sense die Logik erläutern. Jemand, der professionell großen Erfolg damit (hat)te, den ich aber noch nicht studiert habe, ist der „Risikodoktor“ Charles Cottle. Habe von ihm durch ein Interview im Traders‘ gehört. Seine Homepage und auch das durch Godmode wieder abgedruckte Interview mit ihm findet sich über Google.
P.T. says
War den ganzen Tag unterwegs und melde mich kurz wieder: Glaube immer noch nicht an Bärenmarkt. Wahrscheinlichkeit scheint mir hoch, dass die Korrektur erstmal vorbei ist und wir bis auf weiteres mit Seitwärts- und Aufwärtsbewegungen weiter machen.
JLs Strategie würde ich abwandeln. Call ja, aber Mini Short nur über Stop buy einkaufen beim jeweiligen Unterschreiten von Zielmarken, 6500 6450 etc. (pyramidisierend).
JL says
Vielen Dank fuer das positiv konstruktive Feedback.
U.M: KO Optionen sind die Hebelprodukte deren Basis und KO Wert gleich sind, die aber mit einem Aufpreis zum aktuellen Wert gehandelt werden und stattdessen open-end Laufzeit haben anstatt zeitlicher Verfall. Korrekt? Die habe ich schon gefunden. Kurze Bestaetigung, dass ich das richtige meine, waere sehr nett.
Herbert: Charles Cottle habe ich mir ins Notizbuch geschrieben und werde in den naechsten Wochen mehr ueber diesen interessanten Menschen recherchieren. Vielen Dank fuer diese neue Quelle.
P.T.: dass wuerde natuerlich die Anfangsverluste des Hedge, wie gerade, inzwischen ist der Dax ja noch weiter gestiegen, vermeiden. Dafuer staenden aber bei einer Suedbewegung die Verluste des Hauptinstruments (in diesem Fall Long) da, bevor der Hedge per Stop-Buy eingekauft wird. Wobei ich mir sicher bin, dass Sie, wesentlich laenger sich mit dem Thema beschaeftigen als ich, insofern behalte ich im Hinterkopf den derzeitigen Hedge etwas zu reduzieren und weiter unten nachzukaufen. Letztlich wird es wahrscheinlich eine Menge trials geben muessen bis das ganze optimiert ist. Vielen Dank fuer den Tipp.
JL says
Eben meine Deutsche Bank Longs DB5874 verkauft zu 1.51 ( gekauft 4000 zu 1,26 und 2000 zu 1,32). Realisierter Gewinn (Gebuehren schon abgezogen): 1.321 Eur.
Das entspricht 14 (!!!) Jahre Indikatorenabo auf dieser Website. Nochmal reinziehen, Alle: 14 Jahre.
Hey, aber hallo, ich hatte, als Begruendung fuer das obere, diese OS nur gekauft, weil GS die Aktie selber, hier explizit empfiel, und nach Durschschau der Indikatoren (die fuer jeden Dax Wert hier im Abo Bereich existieren) mir diese Empfehlung sehr attraktiv erschien. Zwei solcher einfachen Followings, ergibt ein business class ticket return nach Thailand. Nur um mal Relationen aufzuzeichnen. Kann sein, dass dieser Beitrag Hrn Schmidt peinlich ist, aber das Abo ist wirklich spottbillig. Wenn ich GF Ihres Unternehmens waere, Herr Schmidt, wuerde ich den Abo Preis zumindest verdreifachen. Hintergrund: ich komme aus dem Vertrieb 😉
Gert Schmidt says
Hallo, JL,
Glückwunsch!
Freue mich, dass Sie nützliche Infos finden. Und herzlichen Dank für Ihr Statement.
Sie liegen zusätzlich zu Ihrer Börsenstrategie auch bei einer anderen Sache richtig:
Es stimmt, dass der Vertrieb meine Schwäche ist.
Allein wenn ich das Musterdepot anschaue, spüre ich, dass die Zahl der Abonnenten weit unter ihren Möglichkeiten steht und dass ich das alles für ein Taschengeld betreibe …
Bin für jeden Tip dankbar und wäre auch bereit zu teilen 😉
U.M. says
@JL: Ja so in etwa – KO Optionen gehören eigentlich zu den Barrier Optionen, da gibts ja etwa 10 verschiedene Arten (es gibt auch KI-Optionen, Tunnel Optionen, etc. – sieht man meinst am Titel oder mehrere Strikepreisen (z. B. bei Tunneloptionen)). Allen gemeinsam ist, dass sie immer „in the money“ sind. Das mit dem Aufpreis bzw. der unterschiedlichen Prämien kennen auch die anderen Optionen. Auch der zeitliche Verfall ist nicht bei allen „unendlich“. Es gibt auch befristete Titel (z. B. auf 2 Jahre). Dadurch, dass aber in der Regel Barrier Optionen keinen Zeitwert (und meist auch keine anderen Einflüsse wie die Volatilität etc.) kennen, sind sie relativ „einfach“ zu berechnen (und zwar über die ganze Zeitachse des Besitzes).
Oder ganz einfach gesagt: Sie kommen genauso schnell rauf, wie sie runter gekommen sind… und das ist in der Regel bei „normalen“ Optionen eben nicht der Fall (Starker Einfluss der Parameter).
homejohann says
@Jutta
Haben Sie das Hedging mal durchgerechnet,wenn Sie einen Plain-Vanilla-Put und einen Mini-Long-KO-Schein nehmen?Dann würde die steigende Volatilität bei fallenden Kursen ein zusätzlicher Vorteil sein.
Duke says
Hallo JL,
sehr gute Strategie! Sie ist vor Allem bei großen Marktbewegungen erfolgreich. D.h. in der letzten Woche konnte man kurzfristig sehr viel Geld im Dax erzielen, da sich die Puts je nach Hebel verdreifacht, versechsfacht, ver…. haben und so spielend den Call ausgeglichen haben.
Noch Interessanter finde ich diese Strategie auf Einzeltitel von denen man erwartet, daß sich der Titel in eine Richtung stark bewegen muß!!!
Dazu möchte ich auch mal ein Tradingbeispiel geben, welches ich diese Woche getätigt habe:
Am Dienstag stand die Bwin Aktie vor einer wichtigen gerichtlichen Entscheidung. Mir war klar, je nach Ausgang wird sich die Aktie stark nach oben oder stark nach unten entwickeln. trotzdem sollte man sich vorher für eine Richtung entscheiden.
Ich habe mich für Aufwärts entschieden und habe mir am Mo. den 05.03. den Call ck0514 Stk. 40.000 zu 0,026 Eur gekauft. Als Absicherung den Put sbl9xz Stk. 1.400 zu 0,71 Eur. Das nennt man einen Long Straddle. Normalerweise sollte ein Long Straddle gleiche Basis und gleiche Laufzeit haben, aber jeder ist seines eigenen Glückes Schmied 🙂
Wer Interesse hat kann sich mal die Entwicklung der Scheine anschauen. Der Call ist unglaublich!!!
Ich habe den Call für 0,21 Eur verkauft und mich über eine riesen Performance gefreut. Momentan steht der Schein auf 0,57 Eur, ahhhhh!!!
Nun gut, es bleibt zu erwähnen, dass heute der letzte Handelstag ist und wer den Mut hatte, den Schein bei einer Performance von 0,026 Eur auf 0,21 Eur in dieser Riskoposition bis heute zu halten, der hat die 0,57 Eur verdient. Ich hatte den Mut nicht, freue mich aber trotzdem über einen satten Gewinn.
Gruß
Duke
JL says
Vielen Dank noch fuer das weitere Feedback.
@Hrn Schmidt: ‚teilen‘ brauchen Sie nix 😉 . Ein Abonent wie ich profitiert schon so weit ueber Gebuehr. Zum Vertrieb: ich komme, und so ist es auch derzeit, aus dem physischen Produktvertrieb. Ich habe weiterhin 2003 eine Geschaeftsidee finanziert die Informationsdienstleistungen im Internet verkauft. Das war leider ein Reinfall. Und nach einem Jahr zog ich den bis dahin sehr teuren Stopploss. Fazit: die Mentalitaet der Leute ist, dass Sie fuer ‚reale‘ physische Produkte, wenn sie gut sind und Alleinstellungsmerkmale haben, bereit sind, zu zahlen. Fuer Informationen gestaltet sich das sehr schwer. Das ist Ihr Dilemma, und ich wuerde Ihnen sehr gerne gute Ratschlaege geben, aber ich habe es auch mal versucht, und damit eine groessere 5stellige Euro Summe verbrannt. Daher koennte ich hoechstens an Andere verweisen, die z.B. wie ichitaka in einem aehnlichen Zielgebiet wie Sie taetig sind. Ich hoffe es gibt noch weitere hier im Forum die evt. hier oder per email mit Ihnen sich austauschen koennen.
@U.M.: Vielen Dank. Muss mal ueber google barrier options eingeben und mich dann in das Thema einarbeiten. Wenn Sie eine WKN haetten, ueber die ich mich dann weiterhangeln koennte, waere das sehr hilfreich. Will aber nicht zu sehr nerven 😉 Danke!
@homejohann: Sie haben Recht. Puts koennen sogar an Wert gewinnen wenn die Kurse fallen aber die Vola stark zunimmt. Als Antwort: nein, habe ich nicht. Das aufgefuehrte Beispiel war ein ganz jungfraeuhlicher Anfang dieser meiner Ueberlegung, zu der ich wirklich selber gekommen bin, obwohl das bisherige Feedback darauf schliessen laesst, dass Erfahrene wohl sowas mit System betreiben.
Uebrigens: verwechseln Sie mich bitte nicht mit Jutta. Jutta ist viel erfahrenerer und cleverer als ich (JL).
@Duke: Herzlichen Glueckwunsch! Auch Danke fuer die Bestaetigung, dass ich in die richtige Richting denke und experimentiere.
JL says
Update: eben den hedge (AA0F1S), 2.500 Stck, zu 4,03 verkauft, entspricht Dax 6.718. Kauf war bei 4,51. Realisierter Verlust (ohne Gebuehren): 1.200 Eur.
Ziel: in der Gegend zwischen 6.750 und 6.800 die Position wieder aufzubauen.
Warum: Verlustminimierung des Hedges im Fall von positiver Indikatorenlage und positivem Umfeld (Nikkei heute hoch, DJ Futures im Plus und Quellen wie BNP und Boerse Online sehen auch noch kurzfristig Chancen nach oben in das oben erwaehnte Gebiet).
Kein Nachkauf der Hauptpositition (Call OS), da ueber diese Tage ich davon ausgehe, dass der Raeuber sich noch ein zweites Standbein weiter unten aufbaut (s.a. ichitaka, lemmingesindnieallein). Erst dann wird ueberlegt die Hauptposi noch zu ergaenzen.
Bis abschluss des Experimentes dokumentiere ich alle Aenderungen und mache dann einen Kassensturz, der dann auch die Gebuehren beinhaltet, der Transparenz wegen.