Heute erhielt das aktuelle Szenario neue Impulse:
* Siemens fiel, weil das Gewinnziel für 2005 gekürzt wurde.
* Thyssen-Krupp kletterte ohne Nachrichten, weil die Aktie vom Gesamtmarkt profitierte.
Aus dem Blickwinkel der technischen Indikatoren dürfte die unterschiedliche Richtung beider Aktien intakt bleiben, so dass an den Musterdepot-Positionen nichts geändert wird.
Zu Siemens: Die Aktie fiel berechtigterweise, weil sie mit einem RP Wert von minus 1,7 zu teuer war (RP = Renditeperformance, weitere Hinweise zu dem Indikator). Wegen niedrigerer Gewinnziele erhielten die Notierungen zusätzliches Abwärtspotenzial. Mittelhohe Umsätze (Dynamik-Wert auf Tagesbasis im Durchschnitt der Vormonate) gab es noch nicht einmal Panikverkäufe. Deshalb ist es gut möglich, dass die Aktie ihren Rückwärtsgang eingelegt läßt.
Zu ThyssenKrupp: Es ist immer erfreulich, wenn eine Aktie ohne herausragende Nachrichten und mit niedrigen Umsätzen steigt. Dann kaufen nur wenige gut informierte Marktteilnehmer, weil die Erfolgsmeldungen erst noch bevor stehen. Steht der Titel erst im Mittelpunkt des Börsengeschehens, steigt die „Masse“ mit hohen Umsätzen ein, wäre es Zeit, Gewinne mitzunehmen. Aber das ist zur Zeit nicht erkennbar, so dass der Aufwärtstrend eine Weile anhalten könnte.
Am 12. August präsentiert der Stahlkonzern seinen Zwischenbericht zum dritten Quartal 2005. Bis dahin könnte es zwei Wochen lang aufwärts gehen.
Ein spannender Vergleich: Um eine ähnlich teure Bewertung wie Siemens zu erreichen, müßte ThyssenKrupp auf über 30 Euro klettern.
Wichtig dabei: Eine steigende Thyssen Aktie könnte es geben, obwohl der Gesamtmarkt – von Siemens angeführt – fällt. Denn während die großen Blue Chips straucheln, profitieren kleinere, bisher vernachlässigte Werte.
Deshalb wird es spannend, wie sich die Indikatoren verhalten. Eine positive Divergenz der A/D-Linie und des Indikators Aktienvolumen würden die obere Wende einleiten. Das ist zur Zeit jedoch nicht erkennbar, weil der Markt dazu zwei, drei Tage seitwärts tendieren muß. Täglich neue Zwischenhochs vereiteln die Verkaufsignale der Indikatoren.