Der DAX dürfte der New Yorker Vorgabe seit gestern, 17:30 Uhr (Dow Jones + 0,5 Prozent, S + P 500 + 0,5 Prozent, Nasdaq100 + 0,8 Prozent), folgen. Nach dem Rückschlag werden die Optimisten, die den DAX über 5000 Punkten sehen, zugreifen.
Ja nachdem, wie die Erholung ablaufen wird, gibt es wertvolle Erkenntnisse über den künftigen Trend: Aus 1. der Höhe der Kurssteigerungen und 2. des „Lebens im DAX“ (die Indikatoren, die hinter die Kulissen schauen) dürfte ablesbar sein, wie es weiter geht.
Bleibt der DAX schwächer als die New Yorker Vorgabe, z.B. unter 4.570 – 4.584, wäre das ein Kennzeichen einer neuen, schwächeren Entwicklung. Denn bisher kletterte er stets doppelt so schnell wie die US Börsen, so daß seine gefährliche Outperformance entstand.
Folgende Indikatoren stehen in der Erholung unter Beobachtung:
* A/D-Linie: Klettert sie stärker als der DAX, wäre das ein neues Warnsignal
* G5 Depot: Bleibt es schwach wie gestern, würde der Indikator ein neues Warnsignal liefern.
* Ein steigender LS Indikator würde anhaltende Umschichtungen in Richtung der Index Leichtgewichte anzeigen.
* Bleiben Anleihe/Aktien-Ratio und DAX KGV (wie gestern vor der Talfahrt) stabiler als der DAX, wäre das ebenfalls ein Hinweis auf fallende Notierungen.
Daß in den vergangenen Tagen das Übernahme- und Fusionsfieber ausgebrochen ist, werte ich als Hinweis darauf, daß sich der Markt in einer Spekulationsblase befindet – Erinnerungen an 1999/2000 werden wach. Was jetzt in den Medien über potentielle Übernahmeopfer berichtet wird, dient dazu, die Kurse der Unternehmen hochzuspielen, die nicht geschluckt werden.
Außerdem zeigen die großen Übernahmen in der Vergangenheit, z.B. der Mannesmann/Vodafone-Deal (Bericht vom 30.11.1999), daß die Vorstände wenig verantwortungsvoll mit dem Geld der Aktionäre umgehen. Sie kaufen regelmäßig zu teuer. Deshalb wage ich die Prognose, daß auch der Unicredito-Kurs künftig in die Knie gehen dürfte.
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Planeten, Astronomie, Astrologie und Börse
Angeregt durch einen Artikel in der Zeitschrift Astrologie heute habe ich mich gestern mit den Zyklus-Thesen des Dane Rudhyar beschäftigt. Dabei geht es um ein Zyklus Modell, das sich aus den Planetenbahnen errechnen läßt. Genannt wird es der „Index des zyklischen Gleichgewichts“. Darin kommt die These zum Ausdruck, daß Wachstum und Schrumpfung einander in Zyklen abwechseln.
Das ist für die Börse besonders interessant. Denn sie übertreibt regelmäßig nach oben und unten und gerät dadurch aus dem Gleichgewicht. Solche Übertreibungsphase erkennen zu können, dafür könnte der Index nützlich sein.
Spannende Erkenntnis: Die Spekulationsblase 1999/2000 wurde ebenso angezeigt, wie die anschließende Talfahrt. Nach dem Modell dürfte der aktuell auf Schrumpfung angelegte Zyklus bis 2018 anhalten. Ein Zwischenhoch vorübergehender Harmonie und Optimismus gibt es 2005/2006. Einen neuen Tiefpunkt, der das Tief von 2003 unterschreiten dürfte, zeigt der Index des zyklischen Gleichgewichts für 2008 an.
Folgt man dem nach astronomischen Faktoren berechneten Modell, wären die Short Positionen zwar grundsätzlich richtig, aber möglicherweise ein paar Monate zu früh. Offen ist, ob die Börsen das Harmonie- und Optimismushoch vom Jahresende 2005 bereits vorweggenommen haben oder es noch bevor steht. Auch 2000 fiel die Börse einige Monate vor dem Index des Dane Rudhyar.
Viele Daten habe ich noch nicht berechnet, weil der Aufwand beträchtlich ist. Habe dazu auch einige Experimente mit verschiedenen Einstellungen vorgenommen. Aber der Rudhyarische Originalindex hat für 2005 eine interessante Aussage:
Monat | Indexstand
1. Januar: 58
15. Februar: 42
14. April: 18
29. April: 12
16. Mai : 27
01. Juni: 10
15. Juni: 9
27. Juni: 28
04. Juli: 34
… steigend
15. November: 158
1. Januar 2006: 180
Zum Vergleich: Von Januar 1992 bis Januar 2001 kletterte der Index von minus 350 auf plus 892.
Es ist geplant, weitere Daten zu erheben und zu veröffentlichen. Möglicherweise bietet sich hier ein weiteres interessantes Instrument, daß im Konzert der Moving Markets Indikatoren mitspielen kann.