Im Vorfeld neuer Statements von der US Notenbank gab es heute Umschichtungen in Richtung Sicherheit.
Sie sehen das anhand des gestiegenen Umverteilungsindex und des Indikators für antizyklische Investments (Beta niedrig renditestark).
Würde der DAX einen intakten Abwärtstrend zeigen, wäre das ein Anlass SHORT zu gehen.
Aber der Markt steigt. Außerdem gab es in den vergangenen Tagen weder Überhitzungssignale, noch andere Signale dafür, dass sich die Marktteilnehmer auf fallende Notierungen vorbereiten.
Deshalb interpretiere ich die Indikatoren parallel zur in den Medien transportieten Unsicherheit: Es wird ein wichtiges Statement der US Notenbank erwartet und die Börsenwelt zittert. So ist es gut möglich, dass heute eine Konsolidierung auf hohem Niveau stattfand und der DAX in den nächsten Tagen weiter durchstartet.
Die Marktteilnehmer schauen skeptisch in die Zukunft. Beispiel DaimlerChrysler: Die Erwartungen waren niedrig. Deshalb kletterten die Notierungen, als der Vorstand mit positiven Meldungen überraschte. Gute Nachrichten könnten in den nächsten Tagen/Wochen weitere Börsianer auf dem falschen Fuß erwischen.
Ein vorläufiges Finale könnte es geben, wenn die Märkte nach dem Fed Statement weiter zulegen und dann Euphorie ausbricht.
Fallen statt dessen die Märkte, wäre das eine gesunde Entwicklung. Denn dann erhalten diejenigen eine neue Chance, die immer noch an der Seitenlinie stehend auf den Einstieg warten. Sie dürften die Märkte kaum abrutschen lassen und für Käufe zur Verfügung stehen.
Die Indikatoren können im Falle eines Rückschlags schnell neue Kaufsignale generieren. Deshalb reichen kleine Abwärtsbewegungen als Konsolidierung oder sogar – wie heute möglicherweise zu beobachten – Konsolidierungsphasen im steigenden Markt aus .
Legen die Märkte ab heute Abend weiter zu, würde die Börse für das Sprichwort „die Hausse nährt die Hausse“ ein eindruckvolles Beispiel liefern.
PS
Mit einem KGV von 14 bei einem Gewinnwachstum von 11,2 Prozent erscheint der DAX aus fundamentaler Sicht gut bezahlt.
Alles was jetzt oberhalb der 6.200 Punkte Marke kommt, könnte ein Irrtum der pessimistischen Analysten sein, die dann ihre Schätzungen nach oben revidieren müssen – oder eine Übertreibung. Für den Fall einer Übertreibung werden die Moving Markets Indikatoren hoffentlich wieder rechtzeitig Warnsignale liefern.
JL says
Guten Morgen Herr Schmidt,
ich habe mal zwei Fragen zum CMI Modell:
Die Branchengewichtungs-Grafik hat sich ja in den letzten Tagen sehr gut gemacht. In der dazugehoerigen Liste der Dax Werte, zeigen Sie an, wer am aktuellen Tag zu den Outperformern gehoert.
1. Wird dies einmal am Tag (09:30hrs) festgelegt, oder aendert sich das die 30mal am Tag in der die Liste auf den neuesten Stand gebracht wird?
Weiterhin weisen Sie in Ihrer Erklaerung zu dem Modell auf ein CMI-Musterdepot hin.
2. Existiert dieses einsehbar? Oder ist damit gemeint, dass man sich anhand der Brachengewichtung und der dann als Outperformer gekennzeichneten Dax-Werte dieses selber zusammenstellen kann?
Vielen Dank fuer eine kurze Erklaerung!
JL says
Guten Morgen P.T.,
Porsche: mein 5er Hebel GS3MAC ist inzwischen 48% im Plus 😉 Das entspricht ca. einem Anstieg der Aktie um 10% (ganz grob, habe nicht genau nachgerechnet).
Herbert weist nuechtern und klug daraufhin, dass man Stopplosses ganz konsequent durchziehen sollte, was die wenigsten psychisch schaffen. Richtig. Wie ist das bei Gewinnen? Wie machen Sie das? Ich will nicht ‚greedy‘ sein, und hatte mir mal den Massstab gesetzt, sobald ueber 50% Gewinn, verkaufen, und das Geld umschichten in bisherige Underperformer mit guter Aussicht auf Trendwende nach oben. Herr Schmidt’s CMI Modell ist hierbei uebrigens klasse. Wie verfahren Sie? Ok, ich bin mir sicher Sie schauen sich ach immer die charttechnische Lage an um zu sehen ob noch weiterer Spielraum nach oben existiert, aber haben Sie auch eine konsequente Regel zur Gewinnrealisierung?
Vielen Dank fuer Ihre Meinung und sehr gerne auch Meinungen von Allen anderen hier!
Ich wuensche Allen noch zwei freundliche Handelstage fuer diese Woche 😉
P.T. says
JL: Hallo und guten Morgen JL!
Erstmal herzlichen Glückwunsch!
Ich bin bei Porsche seit 600 Euro mit Hebel dabei (mit Unterbrechung im Mai 2006) und denke nicht daran zu verkaufen. Schließlich befinden wir uns einer Hausse und ich lasse gern Gewinne laufen und begrenze Verluste. (die wichtiste Börsenregel überhaupt).
Für mich ist es aber auch eine langfristige Investition.
Falls Sie angesichts der Gewinne die natürliche menschliche Neigung der Gewinnmitnahmen verspühren kann ich nur raten den Stoploss in gewissem Abstand nachzuziehen.
Z. B. auf 30% plus, dann sind die schon mal sicher. Wenn Porsche weiter steigt, ziehen sie schrittweise mit.
Das geschenke Geld (die 50% plus) beobachten die meisten mit Argusaugen und haben Angst es zu verlieren. „Lieber den Spatz in der Hand als die Tube auf dem Dach.“ Das verhindert oft die ganz großen Gewinne 🙂
Viel Glück!
ichitaka says
So, und heute kommt wieder alles zusammen. Beta Hoch fällt, Beta niedrig steigt, A/D Line steigt mit positiver Divergenz, LS Indi steigt und Umsatz ebenso. Nur CMI und Allianz verhalten sich so, wie von ihnen erwartet in einer Aufwärtsbewegung. Kurz Lemmingalarm.
Ein guter Zeitpunkt Gewinne mitzunehmen. Ich werde mein privates Depot zum Ende des Monats/Anfang November leer räumen. Ein gute Gelegenheit wird sich heute ergeben. Nach Handelseröffnung in USA wird es die vorerst letzten Lemminge in den Markt ziehen. Dann erwarte ich Freitag oder Montag Gewinnmitnahmen.
Gert Schmidt says
Ja, genau dort sind die Risiken.
Als die Dt. Telekom im August einknickte, gab es einen Tiefpunkt des DAX.
Das muss heute nicht um 180 Grad gedreht stattfinden und eine Talfahrt einleiten. Aber die Risiken sind höher als vor einer Woche.
Gert Schmidt says
@JL, CMI Modell:
zu 1.) Das ändert sich sich nur einmal täglich – und zwar immer auf Basis der Schlussdaten des Vortags.
zu 2.) Ja, das CMI Depot gibt es einsehbar. Hier sehen Sie die Entwicklung im Vergleich zum DAX:
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/cmidepot.php
Die Grafik zeigt nicht die Depotentwicklung allein. Interessanter ist die Entwicklung im Vergleich zum DAX. Das wird in der Grafik dargestellt.
Die Zusammesetzung und Gewichtung errechnet sich daraus, wie hoch der CMI Wert der einzelnen Aktie ist.
Steigt es, tendiert es besser als der DAX. Fällt es, schneidet es schlechter ab.
Sie sehen anhand der steigenden Kurve, dass das CMI Depot in den vergangenen Monaten regelmäßig einen Tick besser war.
Es lassen sich Handlungsanweisungen ableiten.
Beispiel Allianz:
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/alv.php
Die Aktie hat Nachholbedarf. Klettert der CMI Wert über 100, könnte der Turnaround stattfinden. Die Aktie ist jetzt, vor dem Ausbruch, kaufenswert. Dadurch würde man ein Kaufsignal des Indikators vorweg nehmen.
Im Aufwärtstrend funktioniert das sehr gut, wie Sie von der Entwicklung ab Herbst 2005 sehen können.
JL says
@ P.T. und Hrn Schmidt: vielen Dank fuer die Erklaerungen und Tipps!