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Moving Markets Depot: Verkauf des Weizen ETF zu 1,46 EUR, Kakao bleibt haltenswert

9. Dezember 2009 von Gert Schmidt, Hannover

Wie bei anderen fossilen und landwirtschaftlichen Energierohstoffen bahnt sich bei US-Weizen ein oberer Wendepunkt an. Deshalb wurde der Weizen ETF verkauft.

Der Kakao ETF, am 08. Mai 2009 für das Moving Markets Depot geordert, wird weiterhin gehalten.

Der Chart zeigt, dass die Preise von zyklischem Kapitalfluss nach oben gezogen wurden.

In den vergangenen Tagen geriet der Aufwärtstrend von Kakao in den Mittelpunkt der Rohstoffberichterstatter: Die Preise seien von Spekulanten nach oben getrieben worden. Wie im vergangenen Jahr beim Rohöl würde mit den Verarbeitern und Verbauchern „Monopoly“ gespielt.

Die Nordseezeitung schreibt dazu:

“ Der Kakao wird wie zuvor Rohöl und Gold zur Spekulation genutzt. Spekulanten, Banken und Fonds glauben, damit auf den Rohstoffmärkten deutlich höhere Gewinne erzielen zu können als mit anderen Investments. Das niedrige Zinsniveau trägt mit dazu bei, dass auch deutsche Banken am Spekulationskarussell teilnehmen und ihren Anlegern bessere Renditen auf den Rohstoff-Märkten versprechen, fand der Branchenverband heraus.“

Der Branchenverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) ergänzt dazu:

„Neuen Schätzungen zufolge wird die Ernte im Hauptanbauland Elfenbeinküste auf bis zu 1,4 Mio. t steigen, nach 1,2 Mio. t. im Erntejahr 08/09. Die Kakaovermahlung ging hingegen in den ersten drei Quartalen 2009 zurück, in Europa um 7,9 %, in Deutschland um 9,1 %.

Wird der Rohkakaopreis nun willkürlich von Investoren und Spekulanten in die Höhe getrieben, dann nähern wir uns Verhältnissen, wie wir sie bereits bei Rohöl, Gold, Mais und Getreide kennen.“

Die Argumentation lässt sich zurzeit auf Sojabohnen, Sojaöl und Sojaschrot übertragen: Die südamerikanische Ernte dürfte im Frühjahr 2010 auf einen gesättigten Markt treffen, so dass ein reichliches Überangebot zu erwarten ist. Aber anstatt diese Entwicklung vorwegzunehmen, blieben die Notierungen auf einem hohen Niveau.

Spekulantenthese trifft auf Kakao nicht zu

Der Unterschied zu Kakao: Während bei Sojabohnen die Umsätze in den vergangenen Monaten mit steigenden Notierungen ungewöhnlich hoch waren, blieben die Kakaoumsätze mit steigenden Kursen normal. Bei Sojabohnen sind mehr Spekulanten unterwegs als im engen Kakaomarkt.

Sie sehen das anhand des nachfolgenden Charts:

Sollte es bei Kakao wirklich Spekulanten gegeben haben: Im November wurden sie aus dem Markt geworfen – erkennbar anhand der Umsatzspitze.

Kapital wurde zwar  umfangreich abgezogen, aber die Notierungen fielen nicht weiter. Sie stabilisierten sich auf dem ermäßigten Niveau, um anschließen mit niedrigem Umsatz zu steigen. Das ist das normale Aufwärtstrendmuster eines Marktes: Hohe Umsätze mit fallenden Notierungen signalisieren, dass die Mehrheit der Marktteilnehmer ausgestiegen ist. Die Einkäiufer der Schokoladenproduzenten dürften seitdem an der Seitenlinie stehen und den steigenden Kursen zuschauen.

Die Rohöl-Entwicklung von 2008 hatte einen anderen Verlauf:  Die Preise kletterten von April bis Juni mit herausragenden Umsatzspitzen, so dass damals richtigerweise eine Spekulationsblase unterstellt werden konnte. Das scheidet aufgrund der moderaten Umsätze bei Kakao aus.

Hoher Kakaopreis ist ein Luxusproblem

Deshalb nehme ich den Wettbewerb als sportliche Herausforderung an: Der Verband der Süßwarenindustrie sagt, dass die Kakaopreise von Spekulanten nach oben getrieben wurden. Nach den Ergebnissen meiner Börsenforschung lässt sich diese These nicht bestätigen.

Dass Kakaopreise kletterten (und vermutlich weiter steigen), kann verschiedene Ursachen haben – angefangen bei der durch unverantwortliches Handeln verursachten Finanz- und Wirtschaftskrise bis zu Missmanagement in den Erzeugerländern, Korruption, Piratenaktivitäten oder Fehlernten. Dass die Börse zurzeit solche Nachrichten vorweg nimmt, erscheint wahrscheinlich.

Außerdem: Das Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage ist bei Kakao ein Luxusproblem. Hierbei geht es um die Frage, wie leidensfähig die Verbraucher sind und ab welcher Preisschwelle sie bereit sind, auf den Kakaokonsum zu verzichten. Insofern könnte der Rohstoff ein Indikator für inflationäre Entwicklungen sein. Solange die Kaufkraft hoch ist, bzw. aufgrund der Aktivitäten der Regierungen und Notenbanken künstlich hoch gehalten wird, dürfte die Nachfrage nach Schokolade & Co hoch bleiben. Steigende Preise wären dann eine Folge des geplatzten Verbriefungs- und Immobilienmarktes.

Schokoladengenuss kann aktive Entwicklungshilfe sein

Schließlich könnte es sich auch um ein geopolitisches Problem handeln, das an den Kakaopreisen sichtbar wird: In den vergangenen Jahren baute China in Afrika seine Interessen aus. Das dürfte nicht nur zur Sicherung der Rohstoffquellen für 1,3 Milliarden Chinesen geschehen sein. China ist bekannt dafür, dass es die Märkte geschickt nutzt, um Geschäfte zu machen. Ghana, Elfenbeinküste, Nigeria und Kamerun gehören zu den größten Kakaoproduzenten der Welt.

Die höchsten Renditen erzielen Unternehmen bei der Veredelung von billig eingekauften Rohstoffen. Sie sehen das z.B. anhand der Kursentwicklung der Aktie von Lindt & Sprüngli. Aus der Perspektive der Entwicklungshilfe sollten wir uns deshalb über steigende Kakaopreise freuen – verbunden mit der Hoffnung, dass die angekündigten Preiserhöhungen der Branche auch wirklich bei den Kakaobauern ankommen.

Schokolade würde noch viel besser schmecken, wenn die fleissigen Kakaobauern für ihre Arbeit mehr belohnt werden. Das ist z.B. bei Fairtrade möglich.

Die Umsatz- und Preisentwicklung beobachten Sie hier bei Trend Gedanken. Der Informationsdienst Sojakomplex.de stellt Charts und Indikatordaten den Trend Gedanken-Lesern kostenlos zur Verfügung.

Filed Under: Aktuelle Berichte

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Comments

  1. Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says

    15. Dezember 2009 at 12:16

    Nachtrag zu Kakao

    Nachfolgend finden Sie einen Gedankenaustausch per E-Mail zwischen Gert Schmidt und Dr. Torben Erbrath, Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI)

    Sehr geehrter Herr Dr. Erbrath,

    mit großem Interesse habe ich Ihre Aussagen zum Kakaomarkt gelesen. Denn was Sie beobachteten, trifft derzeit auch auf andere Märkte zu, z.B. beim Sojakomplex: In den USA wird eine Rekordernte erwartet, Südamerika wird früher liefern als in den Jahren zuvor. Deshalb hätte es eigentlich in den vorderen Kontrakten einen großen Preisdruck geben müssen – zumal die schwächere Konjunktur auchdort wirkt.

    Als Börsenforscher interessieren mich solche Zusammenhänge. Denn regelmäßig wird an den Märkten etwas Anderes gesagt als tatsächlich gehandelt wird oder später geschieht. So entstanden auch die bekannten Spekulationsblasen der Vergangenheit oder die lange anhaltenden Trends.

    Nach meinen Forschungsergebnissen, hat es 2008 typische Hinweise auf eine Spekulationsblase bei Rohöl & Co und auch bei Sojabohnen gegeben, als Überschwemmungen in den USA stattfanden. Insofern kann ich Ihre grundsätzliche These auch bestätigen.

    Aber für Kakao habe ich zurzeit keine Hinweise auf herausragende Aktivitäten von Spekulanten und/oder Investmentgesellschaften. Daraus folgt, dass keine einseitige Schieflage entstand (wie es z.B. zuletzt bei Erdgas der Fall war), sondern natürliche Marktbedingungen zu den steigenden Kursen führten.

    Im Gegensatz zu Sojabohnen, Sojaöl und Sojaschrot waren beim Kakao wahrscheinlich keine Spekulanten aktiv. Offenbar gab es eine stetige Nachfrage trotz des Überangebots. Oder Insider wissen mehr über den Virus in Westafrika. Oder die in Afrika aktiven Chinesen sorgen dafür, dass sich das Angebot verknappt.

    Bei Kakao werden täglich nur zwischen 6.000 und 25.000 Kontrakte gehandelt. Das ist gemessen an anderen Rohstoffen ein sehr enger Markt. Eine einseitige Positionierung von Spekulanten, noch dazu, wenn sie sich gegen die fundamentalen Daten stemmen, wäre deshalb riskant für sie.

    Deshalb vermute ich, dass keine Spekulation die Preise klettern ließ, sondern dass eine stetige Nachfrage die Notierungen auf das hohe Niveau hob. Der Aufwärtstrend ist praktisch ohne Überhitzungserscheinungen intakt, weitere Steigerungen dürfen erwartet werden.

    Dazu habe ich hier ein Statement mit Charts geschrieben:

    http://trendgedanken.de/?p=2279

    Zusammengefasst:

    Bei Sojabohnen & Co erwarte ich einen Rückschlag, WEIL dort Spekulanten unterwegs waren.

    Bei Kakao rechne ich mit weiteren Kurssteigerungen, weil Spekulanten dort NICHT aktiv waren.

    Deshalb interessieren mich Ihre Erkenntnisse: Woher wissen Sie, dass die Kakaopreise spekulativ nach oben gezogen wurden?

    Wenn Sie es gestatten, würde gern ich Ihre Antwort als Ergänzung unter meinen Bericht setzen.

    Freundliche Grüße
    Gert Schmidt

    Antwort (mit seiner Erlaubnis veröffentlicht):

    Sehr geehrter Herr Schmidt,

    vielen Dank für Ihr Interesse an den Kakaomärkten. Ihre Auffassung, dass der Kakaopreisanstieg NICHT von Spekulanten getrieben ist, teilt unsere Auffassung nicht.

    So sehen dies z.B. auch die Analysten der Commerzbank:

    http://www.aktiencheck.de/artikel/analysen-Marktberichte-2001023.html

    http://www.fondscheck.de/artikel/analysen-Branchen-1994884.html

    Diese Einschätzung teilen auch die Experten aus unserer Branche auf nationaler und internationaler Ebene.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Torben Erbrath

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