Es war geplant, die Long Position bei einem Kursrutsch auszubauen – ursprünglich im Bereich 6.610/6620. Dass das nun zu deutlich niedrigeren Kursen geschieht, kann ein echter Glücksfall sein.
Natürlich wissen wir nicht, wie groß der Verkaufsdruck noch werden kann, wenn z.B. Hedgefunds in eine Schieflage geraten. Dramatische Crash-Ereignisse kann es deshalb jederzeit geben.
Allerdings gehe ich davon aus, dass eine solche Entwicklung in den Indikatoren sichtbar wäre. Kapitalkräftige Fonds würden als Insider vorher ihr Geld in Sicherheit bringen. Das fand jedoch nicht statt. Deshalb ist es aussichtsreich, von „normalen“ Börsenverhältnissen auszugehen. Danach ist der Rückschlag seit Ende Februar eine Panikübertreibung.
Die Marktteilnehmer
1. wurden auf dem falschen Fuß erwischt
2. ließen sich deshalb durch kritische Berichterstattung in den Massenmedien zu Überreaktionen hinreissen.
Dadurch war der Rückschlag lediglich eine normale Reaktion auf einen zu teuren Aktienmarkt (Bericht vom 21.02.2007). Die Relationen zwischen Bewertung und Gewinnentwicklung passten sich an.
Folgende Indikatormuster signalisieren, dass der DAX kurz vor einer Bodenbildung steht und eine Aufwärtsbewegung wahrscheinlicher ist als eine rasche Fortsetzung der Talfahrt:
Die Indikatoren werden hier seit einigen Jahren beobachtet und lieferten in der Vergangenheit regelmäßig Signale mit hohen Trefferquoten. Deshalb stehen sie im Mittelpunkt der Berichterstattung und werden auch in der aktuellen Situation als Begründung der Long Position herangezogen.
Die A/D-Linie zeigt sich seit Wochen schwach und wird auch heute schwächer als der DAX tendieren. Das ist ein Hinweis auf skeptische Marktteilnehmer – ideal für den antizyklischen Einstieg.
Die Schwäche der A/D-Linie war ab Herbst 2006 ein entscheidender Grund, weiterhin long zu bleiben.
Wer Hasardeur-Aktien kauft, weiss mehr als die Mehrheit der Marktteilnehmer. In den vergangenen Monaten führte ein Ausschlag des Indikators nach oben jedesmal zu steigenden Notierungen.
Negative Divergenzen der Linienindikatoren führten auch beim DAx Future Umsatzindikator und dem Indikator Aktienvolumen zu Bodenbildungen. Die hohen Umsätze der vergangenen Tage während der Talfahrt zeigen Panikverkäufe und damit irrationale Entscheidungen der Marktteilnehmer.
Deshalb bleibt es aussichtsreich, auf steigende Notierungen zu setzen.
P.T. says
Was ich interessant finde ist das Volumen an der NYSE
Up Volume 202,891,580 (6%)
Down Volume 3,270,286,803 (94%)
Advancing Issues 583 (17%)
Declining Issues 2,703 (80%)
Unchanged Issues 107 (3%)
Wie würden sie das interpretieren?
http://finance.yahoo.com/advances
ichitaka says
Herr Schmidt,
Mut zur Schieflage. Ich finde auch, dass sich Ihr Depot so eine kleine Unterwasserpyramide leisten kann. Sie haben in letzter Zeit gute Gewinne eingefahren, warum da nicht auf Risiko spielen?! Die Chancen stehen nach meiner Ansicht gut.
Nur eines bleibt als Restwahrscheinlichkeit bestehen. Die Panikverkäufer könnten noch kurz unter das Tief von letzter Woche getrieben werden. Dies wär ein Fakeout, was ich jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht als die wahrscheinlichste Variante sehe.
U.M. says
Die Frage ist einfach wie schlimm die Hypokriese in der USA wirklich ist und ob dadurch grosse Hedge Fonds zu Verkäufen getrieben werden.
ichitaka says
Inzwischen haben wir neue Jahrestiefs erreicht. Wie ich sehe, waren Sie darauf vorbereitet Herr Schmidt. Mein Hinweis zum möglichen Fakeout ist damit obsolet.
ichitaka says
Sorry, im Euro Stoxx natürlich, der Dax hält sich noch wacker .)
MR says
Hallo,
was haltet Ihr von einem Engagement in SAP? Sieht im längerfristigen Chart nach einem Doppel-Tief aus! @GS: Wie sieht es bei SAP indikatorentechnisch aus? Viele Grüsse
Gert Schmidt says
Zu SAP
Die Aktie ist immer noch etwas zu teuer – trotz des Rückschlags. Sie sehen das anhand des RP-Indikators, der unter Null notiert. Obwohl die Aktie fiel, ist sie genauso hoch bewertet wie im Dezember 2006.
ABER: Bei einem Gewinnwachstum von rund 18 Prozent für 2008 und KGV von 17,4 verbesserte sich die Situation. Deshalb fehlt vielleicht nur noch eine Übertreibung nach unten, die heute durch Stop Loss-Verkäufe begann.
Echte Kaufkurse sind das aber noch nicht. Denn wegen der hohen Bewertung und des schwächeren Gewinnwachstums ist SAP keine klassische Trading Aktie mehr, sie dümpelt dahin. Deshalb fiel der Beta Faktor fiel von 1,27 (2005) auf nur noch 0,95.
Das sieht bei der Dt. Bank konstanter und besser aus: Der Titel hat seit Jahren einen hohen Beta Faktor von über 1,1. Mit hoher Rendite und den Panikverkäufen bestehen dort bessere Turnaround Chancen als bei SAP.
Schau’n mer mal:
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