Die Erwartungen an die ThyssenKrupp-Position werden bestätigt: Obwohl der DAX in die Knie ging, behauptete sich die Aktie auf dem erhöhten Niveau. Ihr Abwärtspotential ist begrenzt, weil sie auf Basis der 2005er Gewinnschätzungen der preiswerteste DAX Wert ist. Außerdem liegt das größte Korrekturpotential bei den heißgelaufenen Titeln, wie z.B. RWE, Adidas, Lufthansa.
Deshalb besteht trotz der Gefahr einer Top Bildung kein Grund, die Aktien des Stahlkonzerns zu verkaufen.
In den vergangenen Tagen hatte der DAX zwei Alternativen zur Auswahl (z.B. Bericht vom 13.08.2005). Er entschied sich für die kritischere Variante: die Top Bildung.
Das ist für den Gesamtmarkt eine brisante Situation. Denn obwohl die Marktteilnehmer auf steigende Kurse setzten, wurden sie auf dem falschen Fuß erwischt. Das ist seit Mai eine neue Erfahrung für die Optimisten. Die Aufwärtstrend-Handelsregeln, nach denen sie an unteren Wendepunkten einsammeln konnten, funktioniert nicht mehr.
Davon irritiert, gehörten die Marktteilnehmer, zittrige Hände, kurzfristig orientierte Anleger, die in den vergangenen Wochen kauften, zu den Aussteigern.
Sie sehen das anhand der hohen Umsätze, mit denen der Markt seit gestern in die Knie ging. Das kann der Auftakt zu einem mittel- bis langfristigen oberen Wendepunkt sein.
Aber die Optimisten haben noch eine Chance: Es könnte der Verkaufsdruck der kurzfristig orientierten Spekulanten nachlassen, weil sie seit gestern Nachmittag bereits verkauft haben. Locken gleichzeitig die ermäßigten Kurse Glücksritter an, könnte der DAX noch einmal zulegen.
Immerhin fiel die A/D-Linie kräftig, was das Kaufsignal des Indikators verstärkte. Ein solcher Rück schlag des Indikators ist untypisch für eine Top Bildung und könnte deshalb für eine Stabilisierung sorgen.
Interpretation: Die Marktteilnehmer trennten sich ohne Rücksicht auf Branchen wahllos, trendlos von ihren Papieren, was Panikverkäufe signalisiert. Dadurch könnte die Basis (zumindest vorübergehend) für eine Gegenbewegung nach oben geschaffen worden sein.
Wichtig dabei: LONG Zertifikate auf den DAX wird es im Moving Markets Depot weiterhin nicht geben. Die hohe Investitionsquote der Marktteilnehmer (hoher Indikator Aktienvolumen) rät, vorsichtig zu bleiben.