Die Moving Markets Indikatoren sagen, dass Lage und Stimmung weit auseinander klaffen.
Die Lage manifestiert sich
1. im Abschreibungsbedarf der Finanzhäuser
2. anhand der klammen Situation an den Kreditmärkten
3. durch explodierende Rohstoffkosten
Danach ist die Lage so dramatisch, wie schon lange nicht mehr.
Aber die Stimmung auf dem Parkett ist bestens. Die Marktteilnehmer handeln, als ob es diese negativen Einflussfaktoren nicht gäbe.
Unter normalen Umständen wäre das extrem bullisch. Leider fehlen die dazu passenden starken KAUFsignale.
Habe gerade Zeuss befragt, den mächtigsten aller Götter, was man in einer solchen Situation unternehmen könnte. Er antwortete:
“Was tun? Die Götter sind besoffen!”
Das half auch nicht wirklich weiter und erlaubt alles. So halte ich mich zurzeit mit Prognosen zurück und beschreibe Chancen und Risiken anhand der Aktivitäten im Musterdepot.
Allerdings rätsele ich, was Zeuss mir damit sagen wollte.
Denn seine Macht gibt er nicht aus der Hand und im Kern seiner Aussage steckt mit Sicherheit die Wahrheit, auf die es zurzeit ankommt. Das bliebe zu interpretieren. Betrunkene geben ihr Innerstes preis, wobei ihr Handeln regelmäßig am Ziel vorbei geht … hm.
Gibt es seitens der Leser Vorschläge?
adidax says
hier werden wieder kommentare verschluckt.. schade.. 🙂
Zeit-Analyst says
Herr Schmidt, was für ein göttlicher Bericht, toll!
Zu dieser Lage würde am besten eine Shortsqueeze passen. Macht vielleicht wieder nüchtern und schärft dann die Sinne.
Haben sich eventl. zu viele nach unten positioniert. Die müssen vielleicht noch durch eine harte Prüfung, bevor sich die Stimmung der Lage anpasst…
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Wenn Kommentare verschluckt werden, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Ein verbotenes Wort
http://trendgedanken.de/?p=507
2. Ein technisches Problem, das aus unbekannten Gründen Ihren Beitrag ablehnt. Das können Sie lösen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier:
http://trendgedanken.de/?p=483
Wenn die Meldung ausgegeben wird, dass der Text schon einmal veröffentlicht wurde: bitte ein Zeichen hinzufügen oder entfernen.
Mit der Registrierung sollte es perfekt funktionieren.
Damian says
Erkenne dich selbst, das kann meinen: Erkenne, dass du ein Mensch und kein Gott bist.
http://www.de.wikipedia.org/wiki/Gnothi_seauton
U.M. says
…und der Olymp ist vollgekotzt!
Nun, in der Regel wird die Katerstimmung alle wieder zurück in die Realität holen. Es gibt da „Gerüchte“, welche die Rohölposse relativieren, anscheinend scheinen da ziemlich viele Spekulanten drin zu sein. Einmal war die Rede von der 100er Marke (es hiess früher aber auch schon, dass bei der 70/80er Marke Schluss sein soll). Ich gehe davon aus, dass zwischen 100-130 $ der Trend kehrt und sich dann einige Investoren relativ rasch von dieser Sepkulation verabschieden. Das geht in der Regel wesentlich schneller als der Aufbau. Und das wird dann mit Sicherheit emotional seine Spuren hinterlassen…
der_mit_dem_Dax_tanzt says
Ich glaube jetzt mit jedem Tag mehr an die Jahresendrallye. Warum. Ist doch klar wir fallen zu langsam für einen wirklichen Abstieg. Ich glaube nicht das die Banker jemandem die Möglichkeit geben kurz vor der 8000 Punkte so lange Puts einzusammeln. Wenn wir wir über dem Jahreshoch sind und alle sich in Sicherheit wiegen, dann würde ich vorsichtig werden. Die Nachrichten über die Kredit-Krise haben die zuletzt immer dann ausgepackt wenn ein Korrektur notwendig war.
JL says
U.M., Oel und Spekulation. Ich hatte vorhin das Vergnuegen mit einem Geologen von Chevron zu Tisch zu sitzen. Wo er den Oelpreis in 2008 und 2009 sehe? 2008 zwischen 20 und 150 USD; 2009 zwischen 50 und 200 USD. Oelpreis sei von Nachfrage/Angebot sehr abgekoppelt. Mindestens 30% beruhen auf politischen, weitere xx% auf spekulativen Einfluessen. Es gebe beim derzeitigen Nachfrageanstieg Oel und Gas noch mindestens fuer die naechsten 100 Jahre. In Suedamerika sei ein riesiges (dazu gibt es auch Pressemitteilingen, aber er bestaetigte es) Erdoelvorkommen entdeckt worden. Er selber hat nach Thailand (wir bohren hier vor allen Dingen Gas) einen mehrjaehrigen Einsatz in GB. In der Nordsee, insbesondere Skandinavien, gibt es noch hohe Vorkommen. Das Problem der Chevrons, Exxons, Shells und wie immer sie auch heissen sind nicht die Quellen, sondern das Personal. Das ist das Bottleneck. Auf 100% ausgeschriebene Stellen (Ingenieure/Techniker), koennen gerade mal 20% besetzt werden. Das bremst die Foerderung, nicht der Mangel an Vorkommen. Er selber, an der Quelle, spekuliert icht mit Oel, obwohl er als Insider sicher gegenueber uns einen Vorteil hat. Oelpreis sei von Faktoren getrieben, die vollkommen abgeloest von Nachfrage/Angebot sei. Besser sei Uran. Foerderung von Uranium sei wesentlich schwieriger und kostenintensiver. Das durchschn. Lebensalter von Arbeitern bei der Uranfoerderung sei 40 Jahre wegen der Verstrahlung. Obwohl er die Renaissance der Kernkraftwerke fuer wirtschaftlichen Bloedsinn haelt (da selbst mit Kohle, wenn man ihr vorher das Gas entzieht um damit Energie zu erzeugen, oekologisch sinnvoller Elektrizitaet ezeugt werden kann, neben modernen Oel und Gaskraftwerken), wird trotzdem in den naechsten Jahren in Laendern wie China, Russland und mittlerer Osten Kernkraft in der Elektizitaetserzeugung wichtig werden, um eben mehr Unabhaengigkeit von individuellen Rohstoffen zu bekommen. Wenn was kaufen, dann Uran, als Insiderempfehlung, der Preis kann nur steigen mittel- bis langfristig. Aber nicht Oel, reiner Spekulationswert. Sogenannte alternative Energie (Solar, Wind): forget it, reine PR.
cm says
da gebe ich ihnen grundsätzlich schon recht il, doch ein weiteres problem der exxons, chevrons usw. dürfte die zunehmende verstaatlichung der erdölfelder sein. dass in südamerika eines der grössten felder entdeckt worden ist, habe ich auch gehört, nur ist das problem die lage des feldes. es ist nicht so leicht daran zu kommen. uran hat mitlerweile doch auch schon sehr viele spekulanten angezogen. mit der ölspekulation gebe ich ihnen recht, würde ich momentan eigentlich auch nur auf der kurzen seite machen (wenn übehaupt).
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Sehr schöner Beitrag!
Das deckt sich mit meinen Beobachtungen.
100%ige Zustimmung in allem:
* Solartechnik shorten, hoffnungslos überteuert
* Rohstoffe unterliegen individuellen Interessen. Dort finden massive Trends statt, die nicht „einfach so“ aufzuhalten sind. Man kann das entweder kopfschüttelnd und ratlos anschauen (das macht die Politik zurzeit) oder versuchen, die Black Box der Trends zu durchschauen – mein Lieblingprojekt 😉
* Uran ist spannend. Würde ich sogar investieren, wenn es nicht so gefährlich wäre. Der Gedanke, bei einem Unternehmen zu investieren, in dem die Mitarbeiter jung sterben, lässt mich gruseln. Dann lieber Brennesseln.
* ÖL: Ich weise nochmals darauf hin, dass flächendeckende Fahrverbote in der EU, am besten weltweit, die Preise an Energierohstoffen (fossile Brennstoffe und Agrarbereich) crashartig fallen lassen würden. Wer immer politisch aktiv ist: Bitte „oben“ den Bedarf an autofreien Sonntagen anmelden. Das werde ich hier so lange immer wieder schreiben, bis in dieser Hinsicht etwas passiert ist.
U.M. says
Test – es nimmt mal wieder keinen Kommentar an…
U.M. says
Betreffend Uran ist Vorsicht angebracht. Vor 10 Jahren hatten wir noch rund 16 Firmen, welche weltweit in der Urangewinnung tätig sind, heute sind es über 400 (!!!). Das Risiko ist entsprechend hoch. Da wir aber eine seit über 650’000 Jahrennoch nie so hohe CO2 Konzentration haben (siehe Referate von Prof. Dr. Th. Stocker, Uni Bern) werden unter Umständen alle Methoden zur Energiegewinnung, welche CO2 Emmissionen verursachen (und dazu gehören eben auch Gaskraftwerke) in Zukunft wohl immer stärker hinterfragt werden und die Atomlobby hat entsprechendes Oberwasser…
Trotzdem: Ich kenne das Urangeschäft nicht, deshalb für mich die Regel: Hände weg…
U.M. says
@JL: Da haben Sie mich falsch verstanden. Ich meinte keinesfalls, dass man mit Öl jetzt spekulieren soll, sondern, dass der Ölpreis eben zu einem grossen Teil auf Spekulation (und eben nicht auf Angebot/ Nachfrage – wie Sie auch schreiben) zurückzuführen ist.
U.M. says
So, jetzt habe ich meinen Beitrag aufgestückelt… Ein Abschnitt konnte ich leider nicht publizieren, anscheinend scheint dort ein Wort drin zu sein, welches der „Aufpasser“ nicht durchlässt… Leider keine Ahnung welches das sein könnte – war alles reines Deutsch – na ja was eben ein Schweizer unter Deutsch versteht..
U.M. says
JL: Bin mit ihrem Beitrag ebenfalls zu 100% einverstanden – die Erdölvorkommen fand man übrigens vor Brasilien…
MP says
Trendstärke der einzelnen Aktien im DAX – erstellt mit ProRealTime. Die rechte Seite beziffert den Abstand zum GD200 in %. Warum das mal grün, mal rot ist, vermute ich zwar … hat aber nichts mit der GD200 Differenz zu tun und liegt außerhalb meiner Programmierung.
Ganz interessant: die gute T-Com schwingt sich noch zum DAX-Retter auf.
http://www.grafik-upload.de/upload/1195771924_125382.jpg
PS: Danke noch an JL, sehr schöne Intergrund-Info.
MP says
hallo GS, JL, U.M.,
möchte noch mal kurz das Öl-Thema aufgreifen, wobei ich mich Ihren Meinungen sehr gut anschließen kann.
Alternativ zu autofreien Sonntagen (was war das doch für eine tolle Zeit, in der so etwas möglich war), stelle ich mir vor, irgendein heller, aber mächtiger Kopf (scheint sich irgendwie auszuschließen) in der US-Administration würde verlautbaren: reduzieren bzw. streichen Kriegsaktivitäten, investieren stattdessen in Themen, die uns unabhängiger vom Öl machen.
Träum … aber vor dieser Verlautbarung ordentlich Shorts auf Öl im Depot … noch mehr träum … heile Welt auf allen Fronten
JL says
Mein Beitrag zum Oel war eigentlich nur ad-hoc, da U.M. das Thema flankierte, und ich am gleichen Tag nach einer katastrophalen Golfrunde mit dem Mann beim Bier ins Gespraech kam. Es war vor allen Dingen fuer mich ernuechternd. Beim Oel spielen Fundamentals offensichtlich so eine untergeordnete Rolle, dass ich davon nur die Finger lassen kann. Natuerlich hatte ich das erwaegt, denn ich bin seit laengerem auf Suche nach einem Basiswert den ich gut verstehen kann. Oel scheidet nun voellig aus. Ich wuerde ja gerne long auf den CNY gehen, hier spannt sich das Gummi, weil die Chinesen ihn weiterhin an der kurzen Leine halten, sonst wuerde er kurzfristig dramatisch aufwerten. Aber langfristig fuehrt kein Weg dran vorbei. Nur, ich habe weder Calls noch Hebelzertis auf Eur bzw Usd zu CNY gefunden.
Damian says
Ja MP, ich glaube auch nicht, dass Ron Paul die Wahlen gewinnt.
P.T. says
JL:
Von der Aufwertung der chinesischen Währung profitieren
http://www.abnamrozertifikate.de/DE/Showpage.aspx?pageID=58
JL says
Vielen Dank fuer den Lesestoff fuers Wochenende, P.T.! Morgen haben wir Loi Krathong Festival in Thailand, etwas gaaanz wichtiges und romantisches. Insofern hats bis Sonntag erstmal andere Prioritaeten 😉
Alles Gute und ein schoenes Wochenende an Alle!
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Ah, Loi Krathong … ein schöner Brauch.
Lese gerade:
„Mit den kleinen Booten werden symbolisch unglückliche Schicksale und Begebenheiten, sowie Ärger und Ungemach in der Seele hinweggespült.“
Dann haben wir demnach an den Börsen eine Turnaround-Situation. Und womöglich in neun Monaten in Bangkok eine steigende Geburtenrate bei so viel Kerzenromantik 😉
Bitte basteln Sie für uns (und den DAX) auch ein Bananenblatt-Boot. Könnten wir gut gebrauchen.
Es ist phantastisch, dass ein so kleines Land eine so starke Auswirkung auf den Rest der Welt haben kann! Bei einem Aufschwung wissen wir jetzt, woher er so plötzlich kommt 8)
Damian says
Vielen Dank P.T. für die Info. Bin ebenfalls sehr positiv auf eine Sicht von ein paar Jahren für Renminbi eingestellt. Ich würde gerne in Asien in Aktien investieren, dies scheint mir allerdings momentan nicht der rich-t-i-g-e-r Zeitpunkt zu sein.
Diese Anleihe stellt allerdings eine gute Altenative. Wie sehen das Andere?
Und wieder der T-I-G-E-R!
Kaindl Gerhard says
Herr Schmitt, Sie schreiben:
Bitte “oben” den Bedarf an autofreien Sonntagen anmelden. Das werde ich hier so lange immer wieder schreiben, bis in dieser Hinsicht etwas passiert ist.
„oben“ finde ich nicht. Bitte genauere Ortsangabe! Auch ich denke, daß „autofreie Sonntage“ ein Gewinn in vielfacher Hinsicht wären. Gerd K.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
„oben“ = Entscheidungsträger, Meinungsmultiplikatoren.
Als ich das schrieb, meinte ich damit, dass politische Ortsverbände, gleich welcher Farbe, Gewerkschaften, Bürgerbewegungen usw. von diesen Zusammenhängen erfahren sollten.
Flächendeckende Fahrverbote lohnen sich in vielerlei Hinsicht.
Die Länder, Städte und Gemeinden dürften selbst ein herausragendes Interesse daran haben.
* Senkung der Feinstaubbelastung
* weniger Umweltgifte durch geringere Abgase
* höherer Freizeitwert der Innenstädte aufgrund von Aktionen
* Förderung des ÖPNV
* niedrigere Sozialausgaben wegen sinkender Energiekosten
Die Stadt Hannover wird im Mai 2008 einen autofreien Sonntag durchführen. Das ist natürlich viel zu spät – aber immerhin ein Anfang.
Die umliegenden Gemeinden sollten sich dazu anschließen, um „freie Fahrt“ aus der Stadt hinaus und in die Stadt hinein zu ermöglichen. Da könnte, wenn man das richtig plant, eine regelrechte Völkerwanderung stattfinden.
Bei jeder Gelegenheit werde ich Ratspolitiker hier in der Stadt, Landes- und Bundespolitiker auf den beginnenden Trend autofreier Tage ansprechen.
Kaindl Gerhard says
Danke -„oben“ ist nun für mich geklärt! Ansonsten stimme ich Ihnen völlig zu und freue mich, daß Sie sich hier so klar für den autofreien Sonntag äußern.