Die drohende Pleite des ostwestfälischen Möbelherstellers Schieder ist ein Beispiel für die Risiken, die auch Anleger des Aktienmarktes eingehen:
Das Handelsblatt schreibt:
Der größte europäische Möbelhersteller Schieder steht nun möglicherweise doch vor der Pleite. Erst kürzlich hatte das angeschlagene Unternehmen das Management ausgewechselt und eine neue Finanzierung ausgehandelt. Jetzt musste der neue Geschäftsführer mitteilen, dass Manipulationen in der Bilanz entdeckt worden sind. Es gab bereits erste Festnahmen.
Überall dort, wo es um Geld und Macht geht, kommen Unternehmenslenker in Versuchung – eine natürliche Erscheinung. Aus rein statistischen Überlegungen sollte einkalkuliert werden, dass ein Teil der ausgewiesenen Gewinne der Unternehmen mit illegalen Mitteln zustande kommt.
In Hausse-Zeiten mit überschießender Liquidität werden solche Phänomene verstärkt. Mit illegalen (oder hoch riskanten Mitteln, die als solide dargestellt werden) kommen Unternehmen schneller und erfolgreicher voran, als Gesellschaften, die ganz einfach ihre Arbeit erledigen. Zum Ende der 90er Jahre konnten Sie das an zahlreichen Beispielen beobachten.
Die Börse unterliegt normalerweise natürlichen Schwankungen. Ein steil aufwärts zeigender Kursverlauf, z.B. beim DAX, sollte deshalb grundsätzlich kritisch hinterfragt werden. So viele Stars ohne Makel kann es allein aufgrund der Statistik kaum geben. Grundlage einer scheinbar endlosen Hausse könnten verdeckte Risiken sein, die Sie möglicherweise nicht eingehen möchten. Auch bei Schieder sah es Mitte Mai noch so aus, als ob das Unternehmen den Turnaround schaffen könnte.