Siemens gehören zu den Verlierern im Dax. Dabei hat der Münchener Technologiekonzern einen Großauftrag der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) erhalten. Siemens liefert an ÖBB 23 so genannte Railjet-Reisezüge für 244 Millionen Euro. Zudem bestehe eine Option auf 40 weitere Züge im Wert von 424 Millionen Euro.
Die Marktteilnehmer verkaufen die Aktie bei guten Nachrichten. So beginnen Abwärtstrends.
In den vergangenen Monaten zog Siemens den DAX nach oben. Jetzt kann das Index-Schwergewicht den Markt drücken.
Die A/D-Linie liefert ein Verkaufsignal aufgrund der Umverteilungen.
turbobear says
wenn bei guten nachrichten rückläufige kurse zu erkennen sind, dann könnte sich in der tat ein abwärtstrend etablieren. und das beispiel siemens bestätigt fundamental, was die indikatoren schon immer wieder mal angedeutet haben. dieser „fundamentale“ aspekt kam in der vergangenheit bisher nicht zum wirken. sehen sie das ähnlich?
Gert Schmidt says
Siemens gehört zu den spekulativen Aktien. Die Gewinnrendite (Gewinn je Aktie vs. Aktienkurs) für die 2006er Gewinnschätzungen liegt rund 1,6 Prozentpunkte unter dem Marktdurchschnitt.
Der Titel ist zu teuer – aber nicht markttypisch. Denn insgesamt ist der DAX nicht teuer. Gut bezahlt aber nicht teuer.
Aber das ist natürlich klar: Fällt Siemens auf eine angemessene Bewertung zurück, wird das den DAX mindestens lähmen oder sogar fallen lassen.
Den Markt insgesamt fundamental negativ zu beschreiben, fällt schwer. Das ist ja das Tückische: „Eigentlich“ bräuchte der DAX nicht fallen. Wenn er fällt, braucht es Argumente, die um die Ecke denken – nicht so einfach, wenn der Analyst seriös bleiben will.
turbobear says
da geb ich ihnen natürlich recht. insgesamt das fundamentale negativ zu bewerten, wäre eine selbsttäuschung. ich wollte nur darauf hinaus, dass mittlerweile fundamentale nachrichten berücksichtung finden. ich frage mich, wann der iran, evtl. jetzt auch noch der irak und die vogelgrippe ins blickfeld rücken. das würde ich zumindest im globalen sinne als fundamental bezeichnen.
Gert Schmidt says
Ja, genau.
Das sind Risiken, die die Analysten bislang nicht bewertet haben. Das könnte der Markt vorweg nehmen und trotz der „fundamental günstigen Rahmendaten“ fallen.
Die Analysten werden dann sagen: Die Verluste sind nur Gewinnmitnahmen. Die Aussichten hätten sich keinesfalls verschlechtert …
turbobear says
die analysten kommen mir mittlweile wie viehtreiber vor, die die herde vor sich hertreiben….
Gert Schmidt says
Ach so schlimm ist das im Augenblick gar nicht, finde ich. 1999/2000 war es extremer.
Immerhin lagen die Damen und Herren seit 2003 glänzend mit ihrem Optimismus. Das muß man ihnen zugute halten. Und wenn der DAX am Jahresende bei 6.500 Punkten steht, werden wir uns über dieses Gespräch an den Kopf fassen.
M. A says
Eine Frage: Der Markt wird so stark nach oben gepusht. Bei schwäche wird sofort nachgekauft. Wird damit nicht ein richtiger Crash wie wir in 1987 gesehen haben sehr wahrscheinlich, auch wenn der Handel dann angehalten werden sollte?
Mercatorix says
Alles in allem wird zur Zeit alles ignoriert. A/D-Linien, Tierkrankheiten, politische Konflikte – es geht in gewohnter Manier aufwärts, bzw. seitwärts, wenn abwärts zu erwarten wäre.
Mittlerweile ist schon die Aussicht auf 50 Punkte Rückgang eine Short-Spekulation wert.
Ehrlich gesagt, haben wir doch keine Ahnung, was seit Anfang November wirklich passiert. Wie ein Medizinmann führen wir seit Wochen unsere Tänze auf und prognostizieren den Regen. Aber es kommt nix.
dieter says
wo man aber mal nur gute nachrichten findet ist hier:
http://www.gute-news.de