Jetzt eine technische Abwärtsreaktion zu erwarten, ist zwar auf den ersten Blick naheliegend, weil sich nach rund 1,5 Prozent Kursanstieg schon wieder Gewinnmitnahmen lohnen. Somit könnte der DAX aus charttechnischer Sicht auf 4840/4860 Punkte fallen, ohne den neuen Aufwärtstrend zu gefährden.
Aber die Moving Markets Indikatoren keine Hinweise dafür, dass sich die Marktteilnehmer auf einen Rückschlag einrichten würden. Im Gegenteil: Sie geben Sicherheitsinvestments auf, um sich für eine Fortsetzung der Rallye zu positionieren.
Ein Beispiel:
Würden die Insider jetzt auf eine neue Abwärtsbewegung setzen, gäbe es eine Umverteilung in Richtung der kleineren DAX Werte und Aktien mit niedrigem Beta Faktor/hoher Rendite. Sie würden Gelder dorthin umschichten, um weniger von einer Talfahrt des Gesamtmarktes berührt zu werden.
Statt dessen trennen sie sich jedoch von solchen Werten – erkennbar anhand des seit vergangener Woche schwächeren LS Indikators und diese Aktiengruppe repräsentierenden Indikator Beta niedrig renditestark.
Außerdem darf es als trendstützend bewertet werden, dass der Indikator Beta hoch renditestark mit dem DAX kletterte und dadurch seine Aufwärtstendenz der vergangenen Woche fortsetzte. Offenbar sehen sich die Optimisten, die vielleicht sogar Insider sind, mit ihren Käufen bestätigt und bauen ihre Positionen aus.
Aber das sollte ebenfalls einkalkuliert werden: Möglicherweise eignet sich der Indikator in der aktuellen Börsenphase als Turnaround Frühindikator. Zur Fortschreibung des Trends könnte er jedoch nicht mehr dem DAx nach oben vorauslaufen. Denn die Marktteilnehmer, die sich hier in den vergangenen Wochen engagierten, gelangen nun in die Gewinnzone und könnten deshalb ihre Mittel weiter umverteilen, z.B. in Richtung der spekulativeren Titel mit hohem Beta Faktor.
Mögliches Szenario: Aktien mit hohem Beta Faktor ziehen den DAX jeweils renditestarke und spekulative Titel im Wechsel nach oben.
Erst vor dem Ende der Aufwärtsbewegung profitieren Titel mit niedrigen Beta Faktor überdurchschnittlich, so dass erst, wenn der Trend kippt, Umschichtungen in Richtung der Sicherheitsinvestments stattfinden. Aber dann könnte der DAX schon wieder mit der 5000 oder sogar 5100 Punkte-Marke flirten.
Es bleibt aussichtsreich, auf steigende Notierungen zu setzen.